Farat Toku strahlte über das ganze Gesicht. Gerade hatte sein Trainer-Kollege Daniel Zillken ihn vor allen Anwesenden im VIP-Raum der SG Wattenscheid 09 gelobt. „Seid froh“, rief der Trainer des Bonner SC in den Raum, „dass ihr so einen wie Farat hier habt. Egal, wann wir gegen Wattenscheid gespielt haben, wir haben immer eine klare Handschrift gesehen. Das ist ihm zu verdanken.“
Starke Worte, doch Zillken war auch guter Laune: Gerade hatte er mit dem abstiegsbedrohten BSC im Lohrheidestadion mit 2:1 gewonnen. Toku war aus zweierlei Gründen sichtbar glücklich. Zum einen, weil ihn das Lob seines Kollegen aufrichtig berührt hatte. Auch wenn Zillken ganz bestimmt nicht exklusiv über diese Ansicht verfügt und Tokus Qualitäten hinreichend bekannt sind. Zum anderen jedoch, weil er am letzten Spieltag bei Rot-Weiß Oberhausen im Grunde ganz gelassen auf seiner Trainerbank sitzen kann. Trotz der räumlichen Nähe zu den Kleeblättern ist die Luft einfach raus. Es geht allenfalls noch um das Aufhübschen der eigenen Bilanz. Ein Déjà-vu? Schließlich war er gegen Bonn auch betont entspannt in das Spiel gegangen, hatte sogar vorher noch ordentlich durchgewechselt, um Spielern Einsatzzeiten zu gewähren, die zuvor nicht häufig zum Einsatz gekommen waren.
Kritik am Schiedsrichter
Doch die Ruhe des 38-Jährigen währte nur phasenweise. Dann und wann ließ sich Toku von den Entscheidungen des Schiedsrichters aus der Gelassenheit herausreißen. „Er hatte wohl nicht den besten Tag“, moserte Toku und schloss an: „Er fragt sich bestimmt immer noch, welches Foul er vor dem Elfmeter gesehen hat.“ Und auch vor dem zweiten Bonner Treffer hatte der Unparteiische wohl falsch gelegen und eine Abseitsstellung nicht erkannt.
Diese zwei überaus strittigen Situationen führten dazu, dass Torhüter Hendrik Zimmermann zweimal hinter sich greifen musste. Trainer Toku lobte den 20-Jährigen dennoch: „Er hat super gehalten. Das war sein erstes Spiel. Ich bin wirklich sehr zufrieden mit ihm“. Ob der junge Keeper im Stadion Niederrhein sein zweites Regionalliga-Spiel bestreiten darf, ließ Toku noch gänzlich offen.
Gespräche mit Spielern laufen noch
Und auch weitere Prognosen sind derzeit nicht zu entlocken. Noch immer warten die Fans auf Nachrichten von verlängerten Spielerverträgen, bislang ist noch keine weitere Entscheidung spruchreif. Gespräche sind längst gelaufen, es fehlen noch Unterschriften. „In den nächsten Tagen wird etwas passieren“, versprach der Trainer.